Die Stiftskirche
Die erste Stiftskirche war eine dreischiffige Basilika mit hölzerner Flachdecke und zwei Westtürme. Diese brannte 1237 ab. Der Wiederaufbau dauerte bis gegen 1300. Während der im Kern noch romanische südliche Uhrturm in der Spätgotik um das etwas verjüngte Obergeschoss mit abschließendem Keildach erhöht wurde, entstand der Glockenturm auf der Nordseite 1597 neu.
Die mittelalterliche Kirche wurde unter Belassung der beiden Westtürme und der dazwischen liegenden Vorhalle 1660-62 von Domenico Sciassia durch einen barocken Neubau ersetzt. Bereits 1688 wurde der Stiftskirche ein neues Presbyterium angefügt.
Der frühbarocke Kirchenbau erhielt knapp vierzig Jahre nach Fertigstellung ab 1700 eine hochbarocke Neugestaltung des Innenraumes. Erstmals im steirischen Barock verwirklichte man hier eine komplette Freskierung der Kirche. Ursprünglich war eine Stuck-Fresken-Ausstattung geplant, wie die erhaltenen Reste in den Gewölben der südlichen Turmkapelle und der beiden westlichen Seitenkapellen des Kirchenschiffes belegen.
Besondere Schmuckstücke sind die 1706 entstandene Kanzel, die sich mit der Lehrtätigkeit Jesu Christi befasst; und der 1701 bis 1704 ausgeführte Hochaltar, der die Himmelfahrt Mariens (Kirchenpatrozinium) darstellt. Beide wurden von Matthias Steinl entworfen und von den Bildhauern J. F. Caspar und G. Niedermayr ausgeführt.
Eine gründliche Renovierung erfolgte 1879-83 durch den Grazer Maler und Vergolder Johann Wiwoda. Die Renovierung um 1960 unter Propst Gilbert Prenner fand anlässlich des 800-jährigen Gründungsjubiläums statt. Im Hinblick auf das 850. Jahr der Gründung des Stiftes unternahm Propst Gerhard Rechberger (ab 2000) zu Beginn des 21. Jh. eine komplette Neueindeckung von Vorgebäude, Prälatur und Klausur. Im Jahre 2009 wurden die an die Kirchtürme anschließenden Fassadenfronten von Prälatur und Klausur erneuert. 2013 wurde der Volksaltarraum von Arch. DI Georg Keler neu gestaltet. Zum Stiftsjubiläum 2013 wurde das Kircheninnere samt Sakristei und Kapitelsaal restauriert, und die Firma Orgelbau Pirchner GmbH & Co. KG aus Steinach am Brenner baute eine neue mechanische Schleifladenorgel, die über 34 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal, und 2471 Pfeifen verfügt.