Die Sakristei
Die Sakristei ist ein schlichter Rechtecksaal mit Flachdecke, der im Zuge der Neuerrichtung des Klausurgebäudes 1625-1635 entstand. Seine Freskenausstattung, die ihn zum künstlerischen Juwel des Stiftes Vorau macht, wurde 1715/16 von dem Stiftsmaler Johann Cyriak Hackhofer und dessen Schülern geschaffen. Hackhofer gilt als der bedeutendste barocke Monumentalmaler der Steiermark. Die Sakristei ist bis auf die eingebauten, reich mit Zinnintarsien versehenen Sakristeischränke von 1716 komplett freskiert. Die Decke sowie die Westwand sind der Darstellung des Jüngsten Gerichts gewidmet. Im östlichen Teil der Decke ist der zum Weltgericht wiedergekehrte Christus auf einem Regenbogen dargestellt. Christus als der hell erleuchtete Mittelpunkt ist von einem Kreis aus Wolken, Engeln und Heiligen umgeben, aus dem Maria und Johannes der Täufer als Fürbitter hervorgehoben sind. Der Teil der Decke Richtung Westen ist den von Engeln präsentierten Leidenswerkzeugen (Arma Christi) gewidmet, die um das Kreuz Christi versammelt sind, das somit den Sieg Christi über den Tod versinnbildlicht. Der Abschluss der künstlerischen Gestaltung befindet sich an der Westwand mit dem Höllensturz der Verdammten. Das in rötlich-braunem Kolorit gehaltene Fresko schildert fantasievoll die Bestrafung der Laster, insbesondere der sieben Hauptsünden, durch diverse Teufel und Folterknechte. Auf den Wänden sind Szenen aus dem Leiden Christi (Fußwaschung, Letztes Abendmahl, Blutschwitzung, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung) dargestellt.