Wirtschaft und Forst
Mit der Gründung eines Klosters wurde diesem üblicherweise auch Vermögen – meist Grundbesitz – als wirtschaftliche Grundlage für seinen zukünftigen Bestand mitgegeben oder „gestiftet“. Von daher kommt die Bezeichnung „Stift“, die für die meisten alten Klöster in Österreich gebräuchlich ist.
Das Stift Vorau hat heute rund 3.400 Hektar Grundbesitz, davon sind 2.900 Hektar Wald, der Rest verteilt sich auf Almen, landwirtschaftliche Fläche, bebaute Gründe, Gärten, Gewässer und Ödland.
Das Stift Vorau erwirtschaftet seine Haupteinnahmen aus diesem Grundbesitz, vor allem aus der Waldwirtschaft. Landwirtschliche Fläche sind auch an bäuerliche Grundbesitzer verpachtet.
Im Rahmen von Führungen und Veranstaltungen werden vorhandene Sehenswürdigkeiten und Kunstschätze der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und leisten auf diese Weise auch einen wirtschaftlichen Beitrag für das Stift und für die Tourismuswirtschaft der Region.
Die Chorherren selbst leisten ihren wirtschaftlichen Beitrag für den Haushalt des Stiftes durch Einnahmen aus ihrer Tätigkeit als Seelsorger.
Insgesamt ist das Stift Vorau bisher noch in der Lage seine wirtschaftlichen Aufgaben weitgehend ohne öffentliche Mittel zu bewältigen. Diese Aufgaben liegen im wesentlichen in:
der Bereitstellung der materiellen Lebensgrundlagen für die Chorherren
in der finanziellen Unterstützung der Seelsorgetätigkeit (zB. Beiträge zur Erhaltung der Kirchen, Pfarrhöfe und Seelsorgsräume, Betrieb des Bildungshauses)
und in der Erhaltung der vorhandenen Kulturgüter (Gebäude, Kunstgegenstände).
Selbst die umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen an den Stiftsgebäuden in den letzten Jahrzehnten, von deren Qualität Sie sich bei einem Besuch in unserem Stift sicher überzeugen können, konnten größtenteils ohne öffentliche Mittel durchgeführt werden.
Die vorhanden wirtschaftlichen Grundlagen zu erhalten und sie für die Aufgaben und Ziele unseres Stiftes kompetent zu nutzen, erscheint uns auch nach mehr als 800 Jahren Stiftsgeschichte sinnvoll und zeitgemäß.