Die Aufgaben der Augustiner Chorherren
Die Augustiner-Chorherren sind keine Mönche, sondern „Regularkanoniker“. Das hat damit zu tun, dass sie eine Priestergemeinschaft sind und sie mit den Domherren in Verbindung standen. Die korrekte Anrede für die Mitbrüder ist daher auch nicht „Pater“ oder „Bruder“, sondern „Herr“. Die „Stiftsherren“ widmen sich in ihrer primären Aufgabe dem seelsorglichen Dienst nach außen, während ein Mönchskloster versucht, einen mehr oder weniger abgeschlossenen Lebensraum zu bilden.
Chorherrenstifte dienen also zwei Grundgedanken: Die Klöster sollen einerseits spirituelle Zentren sein. Die Tätigkeit der Ordensmitglieder soll sich andererseits nach außen auf verschiedene Formen der Seelsorge erstrecken. Traditionell liegt ein Schwerpunkt in der Pfarrseelsorge: Die Stifte der Österreichischen Augustiner-Chorherren betreuen zusammengerechnet mehr als 120 Pfarrgemeinden! Dazu kommen Schwerpunkte, die einzelnen Häusern eigen sind, wie der Betrieb von Bildungshäusern oder wissenschaftlichen Instituten. Nicht zuletzt sei auch der immense Dienst erwähnt, den die Stifte durch die lebendige Bewahrung ihres reichen kulturellen Erbes für die ganze Gesellschaft leisten.