Restaurierungen im Handschriftenzimmer
Nach einer genauen und aufwändigen Befundung wurden in Abstimmung mit dem Stift und Bundesdenkmalamt von den Restauratoren Maga. Ursula Thomann und Mst. Boris Golob klare Ziele der Restaurierungsarbeiten definiert.
Es sollte z. B. bei den Bücherregalen die ursprüngliche barocke Marmorierung, die im Lauf der Zeit ein paar Mal übermalt worden ist (zuletzt wahrscheinlich in den 60-er Jahren des 20. Jh.) freigelegt und wiederhergestellt werden.
Aus Kostengründen entschied man sich dafür, dass der Teil der Schränke, die von der Bibliothek aus sichtbar sind ins Original zurückgeführt werden, die anderen Teile werden mit den Übermalungen gereinigt und konserviert. So bleiben im Raum auch unterschiedliche Epochen der Bearbeitung des Raumes sichtbar und dokumentiert.
Links die derzeit vorgefundene Übermalung, rechts die freigelegte, ursprüngliche Fassung, die jetzt wiederhergestellt wird
Bei den Freilegungsarbeiten stieß man bei Gesimsen und Kapitälen der Regale auf eine ganz selten vorkommende Blattverkupferung (ähnlich den Goldblättchen bei Vergoldungen); dieses Kupfer wurde damals mit Firnis überzogen, damit es nicht oxidiert.
Beim Rahmen zum großen Bild mit der Immaculata von Weißenkirchner wird der Rahmen in historischer barocker Technik neu vergoldet. Die Engel, Vasen und Zierrat – aus Lindenholz geschnitzt – werden in der Werkstatt der Restaurateure bearbeitet.